Skip to content

Kernteamhandbuch

Kommunikation

Lerne gut zuzuhören und gute Fragen zu stellen. Viele Antworten bzw. Lösungen schlummern schon in den Mitarbeitern, und der Heilige Geist will sie für die Person und deren Gruppe sichtbar machen. Menschen wachsen mehr, wenn sie selbst auf die Antwort kommen, statt wenn ihnen die Antwort von dir vorgegeben wird. Ziel aller Gespräche, die du mit den Mitarbeitern führst, ist es, dass die Person zurück zu den Kids geht und ein Stück fester in ihrer Identität steht und mehr weiß, wie Gott sie sieht. Allgemein: Versuche individuell herauszufinden, was für den Mitarbeiter gerade dran ist. Braucht er vielleicht eher eine Entlastung statt einer neuen Herausforderung? 


Gute Fragen stellen 

  • Vermeide geschlossene Fragen. Gemeint sind Fragen, die sich mit einem einfachen „ja“ oder „nein“ beantworten lassen. Stelle daher offene Fragen wie z.B. „Wie kann ich dich unterstützen?“ oder „Was brauchst du gerade?“ 
  • Vermeide lösungsorientierte Fragen. Denn das sind eigentlich Ratschläge mit einer Frage hinten dran. Wir wollen oft gerne die Antwort geben, aber wir dürfen lernen, mehr Fragen zu stellen. Du musst nicht ständig Lösungen für die Mitarbeiter finden. Meist hilft es ihnen bereits, dass du einfach für sie da bist und sie siehst. 
  • Baue Skalierungsfragen ein, um Unterschiede klarzumachen. Empfindungen und Gefühle wie Erfolg oder Misserfolg, Freude oder Frustration können mit dieser Art von Fragen bewertet werden. Sie helfen sowohl dir als auch dem Mitarbeiter, kleine Schritte der Veränderung sichtbar zu machen.  

-> Zum Beispiel: „Auf einer Skala von 1-10, wie zufrieden warst du eben mit deiner Kleingruppenzeit?“ „Was könntest du ändern, um es für dich morgen angenehmer zu gestalten?“ 

Gehe wirklich offen auf die Mitarbeiter zu und respektiere ihre Antworten. Vermutlich hast du bereits eine gute Menschenkenntnis. Darin liegt jedoch die Herausforderung, dass du in einigen Momenten eine Idee davon haben wirst, was der Mitarbeiter gerade braucht. Versuche also nicht den Mitarbeiter dazu zu bringen, dir „deine“ Antwort zu geben, sondern nimm ihn in seiner Antwort total ernst. Sei dir bewusst, dass sowohl du als auch dein Gegenüber die Situation gerade falsch einschätzen können. Manchmal ist es das Beste, seine eigene Einschätzung zu hinterfragen. Manchmal darfst du aber auch Nachfragen stellen, die der Person helfen sich nochmal neu zu reflektieren und ihre Wahrnehmung und Gefühle auszudrücken.  Während einer Campwoche lernst du verschiedene Facetten von Personen kennen – die Schönen und die Unschönen. Deshalb ist gute Kommunikation echt ein Schlüssel. 


Konkrete Fragen für zwischendurch 

  1. Was ist der erste Eindruck deiner Gruppe? 
  2. Wie kann ich dich gerade unterstützen? (sei offen und ehrlich über deine Kapazitäten diese Unterstützung umzusetzen) 
  3. Möchtest du darüber reden? 
  4. Gibt es etwas, womit ich dir helfen kann? 
  5. Wie war die Kleingruppenzeit für dich? 
  6. Wie geht es Kind XY heute? 
  7. Was brauchst du momentan? 
  8. Wie kann ich dich im Laufe des Tages entlasten? 
  9. Auf einer Skala von 1-10: Wie viel Power hast du gerade für die nächste Spielzeit? 
  10. Wann hättest du heute gerne ein bisschen Zeit für dich? 


Klärendes Gespräch  

Ein ungesunder Umgang mit Konflikten ist immer ein Gemeinschaftskiller – besonders während eines anstrengenden Camptages. Umso wichtiger ist es, einen Weg zu finden, um zwischenmenschliche Konfliktsituationen zu klären. Wenn du merkst, dass dich etwas an einem Mitarbeiter nervt oder du ein Problem mit jemandem hast, solltest du ein klärendes Gespräch führen. Am Anfang kostet das viel Überwindung. Aber schnell wirst du merken, wie sich die Atmosphäre und deine Beziehungen zum Guten verändern. Nicht nur du wirst dadurch heiler, sondern du gibst dir und der anderen Person hiermit die Chance zu wachsen. Probiere es doch mal aus. Sei mutig. Wir trauen dir das zu. Auch wenn du Fehler machst, freuen wir uns mit dir zu lernen. Es ist eine Chance gemeinsam aneinander zu wachsen und da ist Gnade. Falls du dich unsicher fühlst, wie du einen spezifischen Konflikt gut ansprichst, beziehe gerne die Campleitung oder deinen Co-Personal mit ein.  


Ablauf eines klärenden Gesprächs

  1. Ich-Form 
  2. Fakten 
  3. Dein Gefühl 
    • Dein Wunsch 
    • Dein Gegenüber sprechen lassen 

Beispiel: Ich möchte gerne im Mitarbeiterraum lüften. Immer wenn ich lüfte, machst du das Fenster zu. Ich habe das Gefühl, dass du meinen Wunsch nach frischer Luft ignorierst. Ich wünsche mir, dass du fragst, ob du das Fenster wieder zumachen kannst, wenn dir kalt wird. 


Ermutigendes Gespräch   

Sei dir dessen bewusst, dass es keine durchschnittlichen Menschen gibt. Jeder Mitarbeiter ist ein Unikat und trägt Gold in sich. Daher: Entscheide dich, lebensspendende Worte weiterzugeben, die das Licht mehren, nicht die Dunkelheit. Und sieh somit Menschen, wie Gott sie sieht. Werde zum Goldgräber! 

Wie kann ich eine Person ehren?

  1. Nenne den Namen. 
  2. Sei nicht sparsam mit deinen Worten, aber sei ehrlich. 
  3. Zelebriere Unterschiede. 
  4. Die beste Zeit dein Gegenüber zu ehren ist immer jetzt.